Pfarrgemeinderatsmitglied, Lektorin, Kommunionhelferin und Anklöcklerin seit über vier Jahrzenten. Welchen Antrieb hattest du über all diese Jahre?
Ich denke, es ist in einem drinnen. Da fragst du nicht nach, da denkst du nicht nach. Wenn du das gerne machst, ist es auch keine Plage, sondern eine Freude. Und wenn dann wieder einmal wer sagt „sche hast glesn“, oder „des hod ma heit bsundas guat gfoin“ gibt das wieder Auftrieb. Die Wertschätzung aus der Pfarrgemeinde gibt irrsinnig viel zurück und die Arbeit hat mich im Glauben und in der Gemeinschaft gestärkt.
Du bist eine „Zuagroaste“ und lebst mit deiner Familie seit 1981 in Niedernsill. Wie kam es dazu, dass du schon früh ein Ehrenamt in der Pfarre Niedernsill übernommen hast?
In Stuhlfelden fand ich es immer schon nett, im Chor mitzusingen und ab und zu beim Gottesdienst zu lesen. Der damalige Pfarrer ging nach Niedernsill und fragte mich, ob ich auch in meiner neuen Heimatgemeinde Niedernsill eine Lesung lesen wolle. Anfangs dachte ich mir natürlich, dass ich mich nicht traue, so als „Fremde“. Aber ich wurde von ihm dazu bestärkt und habe Mut gefasst. Und wie das halt so ist – wenn man das einmal macht, geht’s immer so weiter. Wir waren damals auch eine nette Truppe, die Senk Annelies, Pichler Kati, Klingler Evelin und ich. Wir haben in der Kirche gesungen, als Kommunionhelfer und Lektoren die Gottesdienste mitgestaltet.
Was würdest du aus Erfahrung sagen, wie können Menschen wieder für ehrenamtliche Tätigkeiten begeistert werden.
Ich denke, dass es mit der Zeit immer schwieriger geworden ist, Leute zu finden, die „JA“ sagen. Ein Ehrenamt bedeutet auch eine Verpflichtung. Zum Beispiel, dass man zu gewissen Tagen und Zeiten parat sein muss. Wer will das heute noch? – ohne Wenn und Aber? Dazu kommt, dass es heute nicht mehr modern ist, einen Dienst in der Kirche auszuführen. Vielleicht war es früher auch eher ein „Muss“, oder etwas, das sich einfach so gehört. Es wäre sehr wichtig, dass der Pfarrgemeinderat Präsenz zeigt, geschlossen auftritt und mehr veröffentlicht, was alles neu gemacht wird, damit man in der Pfarrgemeinde wieder ein Gefühl bekommt, dass sich etwas tut.
An welche Feierlichkeiten im Kirchenjahr erinnerst du dich gerne?
Zum Beispiel an die Christmette, oder die Auferstehung. Für mich wäre nicht Weihnachten, wenn ich nicht in die Kirch käme. Firmung, Erstkommunion, oder Muttertag, wenn er besonders gestaltet wurde – an diese Feste erinnere ich mich gerne zurück. Die Kleinigkeiten sind es, die mir als Lektorin Freude bereiteten. Zum Beispiel las ich immer gerne die Lesung über „Die Erschaffung von der Welt“. Es hat mich gefreut, dass ich in den letzten immer genau dafür eingeteilt wurde. Es waren bestimmt 10 Jahre, an denen ich diese Lesung beim Auferstehungsgottesdienst gelesen habe.